Warum Likes keine Trails bauen – und wer den wahren Spirit des Mountainbikens am Leben hält.
Veröffentlicht von den Radical Life Studios / MTB Report


In Zeiten von Selfies, Sponsordeals und perfekt inszenierten Bike-Videos geht oft unter, worum es beim Mountainbiken wirklich geht: Leidenschaft, Schweiß und Dreck unter den Fingernägeln.
2025 ist das Jahr, in dem die Szene beginnt, umzudenken.
Denn während Influencer um Klicks kämpfen, bauen andere still und unbezahlt die Trails, auf denen sie fahren.


Die wahren Helden sind unsichtbar

Ohne sie gäbe es keinen Flowtrail, keinen Northshore, keine gepflegte Line.
Trailbauer, lokale Vereine, ehrenamtliche Crews – sie arbeiten oft nachts, bei Regen, oder heimlich, weil Regularien und Bürokratie ihnen Steine in den Weg legen.
Sie machen das nicht für Ruhm oder Reichweite, sondern für das Gefühl, das entsteht, wenn man den perfekten Anlieger erwischt.
Das ist Leidenschaft. Kein Content.


Influencer oder Illusion?

Die sozialen Medien haben das Biken verändert – aber nicht immer zum Guten.
Viele Creator verkaufen Emotion, ohne sie zu leben.
Sie posten Markenbotschaften, tragen Logos wie Orden und verlieren dabei den Bezug zur Basis.
„Ride your story“ steht in der Caption – aber die Trails, die sie zeigen, existieren nur, weil irgendwo ein paar Locals mit Spaten, Schweiß und Herz gearbeitet haben.
Der Unterschied: Der eine jagt Klicks. Der andere baut Kultur.


Die Diskrepanz zwischen Bühne und Boden

Es gibt zwei Welten im Mountainbiken:
Die digitale, die laut und glänzend ist – und die reale, die still und staubig bleibt.
Erstere bekommt Sponsorenverträge. Letztere bekommt Rückenschmerzen.
Doch ohne die zweite Welt gäbe es die erste gar nicht.

Was die Industrie gern vergisst: Ein Trail ist keine Marketingfläche.
Er ist ein Versprechen – an Natur, Gemeinschaft und den Sport selbst.


Zeit für Respekt statt Reichweite

Es ist an der Zeit, die Balance zurückzuholen.
Mehr Anerkennung für die Menschen, die graben, pflegen, organisieren.
Weniger für die, die nur posieren.
Mountainbiken ist keine Show. Es ist eine Haltung.
Und die entsteht nicht durch Sponsoring, sondern durch Staub im Gesicht und Leidenschaft im Herzen.


Die Zukunft des Mountainbikens liegt nicht in den Feeds, sondern in den Wäldern.
Influencer kommen und gehen – Trails bleiben.
Und wer den Spirit sucht, findet ihn dort, wo keiner filmt, aber alle fühlen.


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